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Feste Warnowquerung Rostock

warnowtunnelpr

Region:
Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern

Tunnelnutzung:
Straßentunnel

Tunnellänge:
790m

Querschnitt:
RQ 26 t

Gesamtstrecke:
4 km

Ingenieurbauwerke:
4 Brücken + 1 Tunnel

Bauzeit:
03/00 – 09/03

Fertigstellung:
12.09.2003

Warum
Nach 1989 setzte eine zunehmende Motorisierung in wirtschaftlichen und privaten Bereichen ein. Das führte in Rostock zu erheblichen Verkehrsproblemen. Starker überregionaler Quell- und Zielverkehr sowie Durchgangsverkehr in Ost-West-Richtung führten täglich zum zeitweiligen Stillstand auf den Hauptverkehrsstraßen der Stadt. Gegen die erheblichen Zeiteinbußen und die zunehmende Belastung durch Staub, Abgas und Lärm musste etwas unternommen werden. Studien dazu und zum zukünftigen Verkehrsaufkommenweisen wiesen auf die zwingende Notwendigkeit einer nördlichen Warnowquerung hin.

Aber schon mit Bau und Inbetriebnahme des Überseehafens Rostock im Jahre 1960 östlich der Unterwarnow und dem Beginn des Wohnungsneubaus im Nordwesten der Stadt war der Bau einer festen Warnowquerung fester Bestandteil der städtebaulichen Entwicklungsplanung der Stadt. Die hierzu erforderlichen Flächen wurden bereits seit 1974 gemäß Flächennutzungsplan von jeglicher Bebauung freigehalten. Die Trassenführung und die bevorzugte Tunnellösung fanden Eingang in die Planungen der Hafenentwicklung und des Warnowparkes Schmarl.

Geologie
Das Baufeld liegt im Bereich von Ablagerungen der Weichsel, Saale und Fläming-Kaltzeiten. Dabei handelt es sich um mächtige Geschiebemergel mit zwischengeschalteten glazifluvialen Sedimenten, die im wesentlichen aus Sanden bestehen. Die eiszeitlichen Ablagerungen werden durch jüngere holozäne Schichten überlagert, die aus schluffigen Sanden und organischen Sedimenten (Torf, Mudden) bestehen. Die Basis der pleistozänen Ablagerungen liegt bei ca. 50m unter Gelände. Ab dieser Tiefe folgen tertiäre Ablagerungen.

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Bau
Zu Beginn des Jahres 2000 begann man hier mit dem Bau eines Tunnels im Absenkverfahren. Für einen Bohrtunnel war der Untergrund nicht geeignet, man hätte das Projekt in größerer Tiefe umsetzen müssen. Die benötigten 6 Tunnelelemente wurden im Baudock vorgefertigt. Dabei wurden immer zwei Elemente gleichzeitig hergestellt, ausgeschwommen und zwischengelagert.

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Das Gewicht eines Elements beträgt 20.000t, die Länge 120m. Weitere Angaben sind: Außenwandstärke 0,90m, Deckenstärke 1,05m, Sohlenstärke 1,20m, Stärke seitliche Sporne 0,80m. Die Tunneltrasse wurde in der Warnow ausgebaggert. Sie ist längs 4 % und quer 3 % geneigt. Darauf wurden Stützfundamente verankert. Nach dem Absenken wurden die Elemente mittels einer Polymerdichtung im Omegaprofil abgedichtet und mit Kies unterspült und abgedeckt. Im Bereich der Fahrrinne befindet sich eine Steinschüttung als Schutz vor Schiffsanprall und Ankerwurf.

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Pro Fahrtrichtung enthält der Warnowtunnel zwei Fahrspuren mit jeweils einer Breite von 3,50m und beidseitige Notwege mit jeweils 1,05 m Breite. Die Lichtraumhöhe beträgt 4,50m. Die zwei Tunnelröhren sind getrennt durch eine 50 cm starke Mittelwand. Während der Ausführungphase wurde bereits die noch in der Überarbeitung befindliche RABT 2003 berücksichtigt.

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Die Fahrt durch den Warnowtunnel ist mautpflichtig.
Er ist Deutschlands Pilotprojekt für PPP.

www.warnowtunnel.de

Gesamtauftragsvolumen:
ca. 156 Mio Euro

Auftraggeber:
Hansestadt Rostock

Planer:
Bung Beratende Ingenieure

Bauüberwachung:
WRI (Warnowquerung Rostock Ingenieurconsult)

Ausführende:
Bouygues Travaux Public S.A.



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